Resolution zum Gerresheimer Bahnhof: Lösungen für Rad- und Fußverkehr sind überfällig

Viele Einwohnerinnen, Einwohner und Gäste Gerresheims sehen die Hängepartie um die Herstellung barrierefreier Zugänge zu den Bahnsteigen am Bahnhof Gerresheim und komfortable Möglichkeiten für den Fuß- und Radverkehr, die Gleise zu queren, mit großer Sorge und Ungeduld. Vor diesem Hintergrund hat der Bürger- und Heimatverein die Initiative ergriffen und eine Resolution formuliert, in der die Rahmenbedingungen für eine aus unserer Sicht vertretbare Lösung klar genannt werden. Hier der vollständige Text der Resolution:

Die Bahngleise der Trasse vom Düsseldorf in Richtung Mettmann und Wuppertal durchschneiden Gerresheim und bilden eine Barriere zwischen dem größeren Teil im Norden und dem südlichen Zipfel. Seit 2004 gibt es mit der neu gebauten Rampenstraße für den motorisierten Verkehr eine akzeptable Möglichkeit, diese Barriere zu überwinden.

Für den nicht motorisierten Verkehr fehlt nach wie vor eine adäquate Lösung. Die Nutzung des engen Fuß­gängertunnels des Gerresheimer Bahnhofes ist zwar grundsätzlich möglich. Da er nur über Treppen zu erreichen ist, stellt er für Menschen mit Mobilitätseinschränkung, mit Kinderwagen oder größerem Gepäck sowie für den Radverkehr ein beträchtliches Hindernis dar. Die Straßenrampe wiederum ist durch den motorisierten Verkehr stark belastet, hat nur schmale, vom Fuß- und Radverkehr gemeinsam zu nutzende Bürgersteige und ist relativ viel länger.

Es ist jetzt schon mehr als 10 Jahre her, dass den Bürgerinnen und Bürgern im Gerresheimer Süden von der Verwaltung der Stadt Düsseldorf ein Plan für einen Tunnel am Gerresheimer Bahnhof vorgelegt und ein entspre­chender Bedarf vom Rat der Stadt beschlossen wurde. Die Planung einer breiten Unterführung für Fuß- und Radverkehr mit einem barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen war das Ergebnis eines Gutachterverfahren unter Beteiligung der Bevölkerung. Statt zügig in die Umsetzung zu gehen, zogen sich die Planungen jedoch hin und wurden letztlich 2022 mit dem Hinweis auf die Kosten gestoppt.

Gegen diesen Stopp formierte sich ein breiter Protest der Bevölkerung. Auch die Bezirksvertretung 7 lehnte den Vorschlag, von der Deutschen Bahn nur noch eine Brücke als Personenüberführung mit Treppen und Aufzügen bauen zu lassen, entschieden ab. Der Vorschlag wurde von der Verwaltung dann auch zurückgezogen.

Aktuell steht aber genau diese Möglichkeit wieder im Raum. Nach Auskunft der Verwaltung werden zwei Varianten intensiver betrachtet: Der Bau einer Fußgängerbrücke über den Gleisen mit Kosten von acht bis zwölf Mio. Euro, die von der Deutschen Bahn allein finanziert würde, und eine neu geplante Personenunterführung mit Kosten in Höhe von mindestens 40 Mio. Euro, bei der ein größerer Anteil von der Stadt Düsseldorf zu leisten wäre. Eine Entscheidung soll im Herbst fallen.

Eine weitere in diesem Zusammenhang relevante Aufgabe ist der Ausbau des städtischen und regionalen Rad­wegenetzes. Aktuell wird eine Veloroute zwischen Wuppertal und Düsseldorf geplant – bis zur Rothenbergstraße / Vennhauser Allee. Für eine adäquate Anbindung an das Düsseldorfer Radwegenetz ist eine komfortable Verbindung Richtung Norden und über die Bahntrasse erforderlich. Aufgrund des Straßenquerschnitts und der starken Belastung durch den motorisierten Verkehr wird dafür die Glashüttenstraße nicht in Frage kommen. Auch eine gemeinsame Nutzung der neu zu bauenden Unterführung im Bereich des Gerresheimer Bahnhofes durch eine Hauptradwegeverbindung und den Fußverkehr erscheint kritisch, weil Konflikte zwischen den Verkehrsteil­nehmerinnen und -teilnehmern zu erwarten wären.

Gemeinsam mit vielen anderen Organisationen und Vereinen in Gerresheim und der Umgebung sehen wir in einer Fußgängerbrücke mit Aufzügen keine städtebaulich akzeptable Lösung zur Verbindung der beiden Teile Gerresheims. Es muss eine Lösung gefunden werden, die nicht nur den barrierefreien Zugang zu den Bahn­steigen erlaubt, sondern auch die beiden Teile Gerresheims wieder komfortabel und sicher verbindet. Die Bewohner und Bewohnerinnen auf beiden Seiten der Bahn müssen die Möglichkeit erhalten, sich barrierefrei zu bewegen, um einzukaufen, um Dienstleistungen zu nutzen, am Gemeindeleben teilzunehmen oder einfach sich zu besuchen. Für den überörtlichen Radverkehr sollte eine separate Querungsmöglichkeit der Bahntrasse – als Tunnel oder Brücke – geplant werden. Beide Vorhaben sollten so schnell wie möglich realisiert werden.

Unterstützt wird die Resolution (Stand 2.10.24) von:

Boule Gerresheim - Bürgerverein Grafenberg - Förderkreis Industriepfad Düsseldorf - Interessengemeinschaft "Gerresheim-Süd verbinden" - Förderkreis Jan-Wellem-Brunnen - Heimatverein Gerresheimer Mädchen - Judo-Sport-Club Düsseldorf - Kleingartenverein Weidenau - NaturFreunde Düsseldorf - Schachfreunde Gerresheim - Verkehrsclub Deutschland (VCD), Regionalverband Düsseldorf


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